Organsenkung durch Schwangerschaft oder Geburt

Als Prolaps wird der Vorfall eines Organs oder eines Organteils durch eine Öffnung bezeichnet. Ein bekanntes und häufiges Beispiel (auch in der SSW) sind Hämorrhoiden. Von einem Beckenorganprolaps (POP) spricht man, wenn Beckenorgane (Gebärmutter, Gebärmutterhals, Blase, Rektum) in die Vagina fallen. Durch die Schwangerschaft und Geburt erlebt der Beckenboden einen enormen Druck und einen sehr intensiven Stretch. Die Strukturen, die die Bauchorgane “im Bauch” behalten, können in manchen Fällen zu schwach sein und ihrer stützenden Funktion nicht mehr nachgehen – Organsenkung kann dann eine Folge sein.

Das sind häufige Senkungsbeschwerden:

  • Vorwölbung der Scheide

  • Fremdkörpergefühl in der Vagina

  • Druck/Schweregefühl/Schmerzen im Beckenbereich

  • Inkontinenz

  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen

  • Schmerzen beim Sex

  • starke Rückenschmerzen

  • das Gefühl, die Vagina manuell stützen zu müssen, um auf die Toilette zu gehen

Ausserdem sind die Symptome direkt nach dem Aufstehen eher abgeschwächt und verschlimmern sich gegen Ende des Tages.

WICHTIGER HINWEIS: Es kann sein, dass eine Person keine Symptome hat, aber dennoch einen sichtbaren Prolaps aufweist! Der Grad oder die Schwere des Prolapses stimmt nicht immer mit den Symptomen überein! Wenn Sie 2 oder mehr der oben genannten Beschwerden haben, sollten Sie auf jeden Fall Ihren Gynäkologen oder Physiotherapeuten aufsuchen!

Beckenorgansenkungen werden meistens durch eine Schwächung der Beckenbodenmuskulaturverursacht. Wenn sich diese Muskeln abschwächen, können sie die normalerweise darauf liegenden Organe nicht mehr unterstützen. Infolgedessen können diese Organe aus der Position geraten und Druck auf die Vagina und manchmal auch auf das Rektum ausüben. Die Gebärmutter kann tatsächlich in die Vagina fallen, während die Blase und die Harnröhre Druck auf die Vaginalwände ausüben. 

Gezieltes Beckenbodentraining ist deshalb die geeignetste Physiotherapie bei Organsenkung. Fleissiges Training und beckenbodengerechter Alltag können die Symptome bei einer Senkung Grad 1 oder 2 massgsbelich lindern. Bei einem Schwerergrad 3 kann ein Beckenbodentraining alleine womöglich nicht mehr ausreichen – dann kommen Hilfsmittel wie Pessare in Einsatz – die übrigens sehr viel Linderung bei Senkung herbeiführen!

Das hilft bei Beckenorgansenkungen:

  • Beckenboden Training (Anspannen lernen)

  • Umkehrhaltungen einnehmen so oft es geht über den Tag verteilt

  • kein langes Stehen

  • Beckenboden-Inseln im Alltag suchen

  • Beckenbodenschonender Alltag

  • richtiges, schonendes WC-Verhalten

  • Pessare zur Unterstützung

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