Working Mom(s) und wie der Wiedereinstieg gut gelingt

Meet Ellen

Ellen ist zweifach-Mama und beruflich als Leadership & Career Coach tätig. Hierbei begleitet sie Menschen bei ihrer Entwicklung zu einem authentischen und zufriedenen Lebens-und Berufsweg. Zudem gibt Ellen Corporate Trainings zu den Themen Self-Leadership und Coaching, unter anderem für On-Running, lululemon, und 25 Hours Hotels (@ellenmillioncoaching).

Gastbeitrag von Ellen von ellenmillioncoaching.com

Was beobachtest du bei deinen Coaching KundInnen, die Eltern sind und vor allem bei Mamas, die wieder in die Arbeitswelt einsteigen möchten?

Die Geburt eines Babys veranlasst Eltern oft dazu, ihre Karriereziele und -prioritäten neu zu bewerten. Das merke ich immer wieder bei meinen Coaching KundInnen und meine eigene Erfahrung als Mama unterstreicht das, denn plötzlich ist dieser kleine Mensch da und alles, was man beruflich und auch privat tut muss umso bedeutungsvoller sein, damit die Zeit gerechtfertigt ist, welche man von seinem Baby getrennt verbringt. Ist die Arbeit nicht sinnstiftend, kann das schnell zu einer grossen Belastung für Eltern werden.

 

Das Bedürfnis nach Effizienz steigt, genauso wie das Bedürfnis nach flexiblen Arbeitszeiten, Teilzeitmodellen, Gleitzeit, dem Arbeiten aus dem Homeoffice, und anderen, modernen Arbeitsweisen, ohne die das Jonglieren zwischen Beruf, Familie, und Alltag schnell zum Höchstleistungssport werden kann. Leider gibt es heute zu viele Unternehmen, welche es ihren ArbeitnehmerInnen nicht erlauben das Arbeitspensum zu reduzieren und so sehe ich es immer wieder bei meinen Coaching KundInnen, dass Top Talente sich dazu entscheiden Firmen zu verlassen und zu flexibleren Arbeitgebern wechseln.

 

Bei den Müttern und auch bei den Vätern, die ich coache, beobachte ich, dass im Bezug auf den Wiedereinstieg in den Beruf regelmässig Zweifel aufkommen. Zweifel inwieweit man sich in der Thematik und auch im Team wieder integrieren kann und ob man überhaupt gut genug für den Job ist, auch als Imposter Syndrom bekannt. Dies kann dazu führen, dass vor allem Mütter keine Beförderungen mehr anstreben oder Gehälter nicht mehr verhandeln, vor lauter Dankbarkeit einfach nur einen Job zu haben.

 

Wörter wie “Mutter & Vaterschaftsurlaub”, welche im Deutsch-sprachigen Raum weit verbreitet sind, helfen Eltern sicherlich nicht dabei zu verinnerlichen, wieviel als Elternteil eigentlich geleistet wird. Mutter/Vater-schutz, Elternzeit oder gar Mutter/Vater-Bootcamp sind hier aussagekräftigere Alternativen. Leadership Skills wie Verantwortungsbewusstsein, (Selbst-)Organisation, Kommunikationsfähigkeit, Zeitmanagement und Resilienz, um nur ein paar zu nennen, werden als Eltern rasant gestärkt und sind für den Beruf wertvolle, transferierbare Fähigkeiten. Diese gilt es als Eltern wahrzunehmen, sodass man sie verinnerlichen kann und dadurch mit einem gestärkten Selbstbewusstsein in den Job zurückkehren kann.

 

Wie können Eltern deiner Meinung nach den Wiedereinstieg in den Beruf nach dem Mutter-/Vaterschutz gut meistern?

Die gesellschaftliche Erwartungshaltung ist allzu häufig noch diejenige, dass man eine “gute Mutter” oder eine erfolgreiche Berufstätige sein kann, statt zu normalisieren, dass man eine “gute Mutter” und eine erfolgreiche Berufstätige sein kann.

Hier muss es zu einem gesellschaftlichen Umdenken kommen, damit vor allem Mütter im Wiedereinstieg in den Beruf und in der weiteren Karriere nicht noch zusätzlich belastet, sondern bestärkt werden. Wir alle können hiermit einen Anfang machen.

 

Zudem kann es helfen, noch bevor man in den Mutter/Vater-schutz geht mit dem Arbeitgeber einen Comebackplan zu vereinbaren. Das beinhaltet die Diskussion über den Zeitpunkt und die Bedingungen des Wiedereinstiegs in den Job, mögliche flexible Arbeitsmodelle und Weiterbildungsmöglichkeiten während der Abwesenheit. Je füher das geklärt ist, desto eher ist der “Peace of Mind” während des Mutter/Vater-schutzes und beim Wiedereinstieg möglich. Regelmässig in Kontakt mit dem Arbeitgeber zu bleiben, zum Beispiel durch gelegentliche Updates über die Verfügbarkeit und wichtige Projekte, kann den Wiedereinstieg zudem erleichtern.

 

Ein gesellschaftliches Umdenken von “Good Mom OR Work” hin zu “Good Mom AND Work” ist nötig.”

- Ellen Million

 

Was ist denn mit Müttern, die sich während dem Mutterschutz oder kurz nach dem Wiedereinstieg in den Job in einer Sinnkrise wiederfinden und ihren Job nicht mehr sinnstiftend finden - wie können sie damit umgehen?

 

Das ist ein Thema über welches viel zu wenig gesprochen wird. Ich erlebe es sehr oft, dass im Coaching der fehlende Sinn des Jobs thematisiert wird, sei es wenn man schon in den Job zurückgekehrt ist oder nur daran denkt. Das Elternwerden ist eine der grössten Transformationen im Leben und dass die nicht einfach spurlos an einem vorüber geht, ist normal.

 

Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu reflektieren und sich darüber bewusst zu werden, was genau die Sinnkrise auslöst. Ist es das Aufgabenfeld, das Team, der/die Manager/in, eine fehlende Leidenschaft für die Industrie, oder etwas anderes? Dies kann helfen, die Ursachen besser zu verstehen und geeignete Lösungsansätze zu finden. Für weitere Schritte zur Karriere Klarheit steht dir mein kostenfreier Career Clarity Guide hier (Hyperlink: https://ellenmillioncoaching.com/clarity) zur Verfügung.

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Wenn sich der fehlende Sinn im aktuellen Job nicht auflösen lässt, kann es hilfreich sein, eine berufliche Neuorientierung in Betracht zu ziehen. Dies kann bedeuten, neue Herausforderungen anzunehmen oder sogar den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Dabei können Karriereberatung, Mentoring oder berufliches Coaching sinnvoll sein, um die nächsten Schritte zu planen und umzusetzen. Auch der offene Austausch mit den Mamas im Mamaklub zu dem Thema kann gut tun, denn hierdurch merkt man, dass man nicht alleine ist und das Thema des fehlenden Sinns im Job viel weiter verbrei ist als man vielleicht denkt.


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